Nei Gong & Meditation

 

Als Nei Gong bezeichnet man Übungen, die in Stille praktiziert werden. Nei bedeutet innen und Gong bedeutet Arbeit. Nei Gong bezeichnet  also die „Innere Arbeit“. Ob im Stehen, Sitzen oder Liegen, wir können mit Hilfe des Geistes unsere Vitalität und Energie kultivieren. Zu den Übungen im Stehen zählen z.B. die Zhan Zhuang Übungen (stehende Säulen). Im Sitzen übt man hauptsächlich mit einfach überkreuzten Beinen (Schneidersitz), im halben Lotussitz (das eine Bein wird auf das andere gelegt), im vollen Lotussitz (das zweite Bein wird auf das erste gelegt), usw. Übungen im Liegen sind unter anderem die Schlafmeditation, in der man verschiedene liegende Positionen einnehmen kann.

Es gibt generell zwei Arten der Meditation.

 

  1. Achtsamkeits Meditation

Diese Art der Meditation kann praktiziert werden, um sich in Dinge und Situationen hinein zu versetzen, um sie zu analysieren. Bei mentalen Blockaden, dessen Ursache beispielsweise bis in die frühe Kindheit zurück geht, kann man den Dingen auf den Grund gehen, um zu sehen, warum es sich so entwickelt hat. Man forscht in seinem eigenen Geist, um alles ans Tageslicht zu bringen. Man sieht die Dinge mit anderen Augen. Hat man die Dinge durchdrungen, legt man sie ab, um seinen Geist allmählich zu leeren und Ballast abzuwerfen. Man benutzt ausschließlich seine geistigen Fähigkeiten, um tiefer in die Dinge einzudringen, sie zu durchdringen und sie zu verstehen. So kann man sich ein klares Bild verschaffen, um seine Schwächen und Ängste zu überwinden.

 

  1. Leerende Meditation

Bei dieser Meditation versucht man, sich von all seinen Gedanken zu befreien und einen klaren und reinen Geist zu bekommen. Der Praktizierende arbeitet daran, den Gedankenstrom zu verringern und aufzulösen, indem er anfangs unterscheidet zwischen Gedanken, die „lohnend“ sind, weiter gedacht zu werden oder solchen, die man sofort ablegen sollte. Dies nennt man ein formales Urteil bilden. Allmählich werden die unzähligen Gedankenströme weniger, bis man ganz in die Stille eintritt.  Der Praktizierende beginnt zunächst mit seinem Geist zu arbeiten, indem er ihn schult. Durch strukturiertes Denken kann man sehr hohe geistige Fähigkeiten erlangen. Man denkt sich ein „Ding“ aus, denkt voraus und zurück und lässt es sich entwickeln, bis man zu einem Resultat kommt. Hat es eine klare Bedeutung, war die Übung wirkungsvoll. Das Denken ist nicht an Raum und Zeit gebunden, sondern frei von allen Barrieren. Ist der Geist einmal geschult, versucht man die geistigen Anhaftungen und die scheinbar endlosen Gedankenströme zu mindern. Dies nennt man willkürliche Gedanken anhalten. Indem man ein formales Urteil bildet und den Gedanken für recht oder falsch erklärt und ihm sagt:“bis hierher und nicht weiter“, man hält sofort inne und lässt nicht zu, das die Grübelei ewig weiter geht.

Wenn Stille ihren Höhepunkt erreicht, erzeugt sie Bewegung. An diesem Punkt tritt die Energie von selbst aus.

Die beste Zeit zum Meditieren ist Morgens bei Sonnenaufgang. Die Morgenröte gibt uns Kraft und Energie für den ganzen Tag. Die Luft ist frisch und voller wohltuendem Sauerstoff. Man sollte an einem vertrauten Ort meditieren, an dem man sich wohl fühlt. Musik ermutigt zum träumen, daher vermeiden wir diese bei der Meditation. Wir wollen uns entspannen und dennoch den Geist konzentrieren. Wenn man sich unwohl fühlt oder unter Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber usw. leidet, sollte man auf die Übungen verzichten. Auch nach dem Essen oder bei Müdigkeit sollte man nicht Üben. Anfangs wird die Konzentration auf die Atmung gelegt. Körper und Geist sind völlig entspannt. Während der Übung sollten die Sinne kontrolliert werden und der Übende sollte sich voll und ganz auf die Meditation konzentrieren.

 

3 Mittel und 2 Methoden

Prinzipien der Energiearbeit

 

Die 3 Mittel sind:

  1. Körperhaltung (Ti Tai)
  2. Atmung (Hu Xi)
  3. Vorstellungskraft (Yi)

Die 2 Methoden sind:

  1. Ruhe (Ji Jing)
  2. Bewegung (Yun Dong)

 

Die richtige Körperhaltung erlaubt ein freies Fließen des Qi. Die Atmung entwickelt das Qi und fördert den Fluss. Die Vorstellungskraft hilf dabei das Qi in die jeweiligen Körperregionen zu lenken.

Ruhe und Bewegung sind die Methoden die man gebraucht, um das Qi zu fördern und es im Körper fliessen zu lassen.

 

Daoist Liu